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  • Einsparung dank besserer Ausnutzung des erreichbaren Rekuperationspotenzials
  • Untersuchung des CO2-Einsparpotenzials des elektrohydraulischen Bremssystems MK C1 in einem Plug-in Hybrid
  • TÜV bestätigt in zertifiziertem Test: MK C1 senkt die Menge des emittierten CO2 im WLTP um durchschnittlich rund 5 g/km gegenüber einem konventionellen hydraulischen Hybrid-Bremssystem
  • Produktionsstart der MK C1 in China für Ende 2020 geplant

 

Frankfurt/Shanghai, 16. April 2019. Beim CO2-Ausstoß von Pkw tickt die Uhr immer lauter: In der EU dürfen neu zugelassene Fahrzeuge der Flotte eines Herstellers bereits ab 2021 im Schnitt nur noch 95 g Kohlenstoffdioxid (CO2) je Kilometer ausstoßen. Jedes Gramm CO2 über diesem Grenzwert kostet die Hersteller 95 Euro – und das multipliziert mit der Zahl der verkauften Fahrzeuge. Vor dem Hintergrund weltweit verschärfter CO2-Gesetzgebungen geht es also ab sofort um die Reduktion jedes Gramms. In den USA sind bis 2020 maximal 121 g/km vorgeschrieben, in China 117 g/km, in Japan 105 g/km. Neben dem Antrieb ist es erforderlich, dass auch andere Fahrzeugsysteme, wie beispielsweise das Bremssystem, ihren Beitrag leisten. Auf der Auto Shanghai in China (16. bis 25. April 2019), stellt das Technologieunternehmen Continental die Ergebnisse einer aktuellen TÜV-zertifizierten Untersuchung vor. „Dabei senkte das in einem serienmäßigen Plug-in Hybridfahrzeug des D-Segments verbaute elektrohydraulische Brake-by-Wire Bremssystem MK C1 den CO2-Ausstoß gegenüber einem konventionellen – nicht Brake-by-Wire – Hybrid-Bremssystem um durchschnittlich rund 5 g/km“, sagte Matthias Matic, Leiter des Geschäftsbereiches Vehicle Dynamics der Division Chassis & Safety bei Continental.

WLTP bestätigt CO2 Reduktion

Die Messungen erfolgten gemäß WLTP (Worldwide harmonized Light vehicle Test Procedure), dem weltweit gültigen Messverfahren zur Bestimmung der Abgasemissionen und des Kraftstoff-/Stromverbrauchs von Kraftfahrzeugen, auf dem Rollenprüfstand und wurden von anwesenden TÜV-Experten überwacht. Bei jedem der drei Testdurchläufe gewann das Fahrzeug mit der MK C1 im Schnitt 160 Wh zusätzliche elektrische Energie in den Verzögerungsphasen des einzelnen Zyklus zurück – etwa 32 Prozent mehr als beim Vergleichssystem. Möglich wird das, weil die MK C1 während Bremsungen eine konsequente Nutzung des Elektromotors als Generator ermöglicht. Der so zusätzlich erzeugte Strom kann anschließend von der intelligenten Hybridsteuerung für kraftstoffsparendes Fahren genutzt werden und somit den CO2-Ausstoß und den Kraftstoffverbrauch senken.

„Für die Effizienz eines Hybridfahrzeugs ist es wichtig, möglichst wenig Bewegungsenergie des Wagens an den Radbremsen zu verheizen, denn diese Energie geht verloren. Unser Brake-by-Wire Bremssystem MK C1 ermöglicht die volle Ausnutzung des Rekuperationspotenzials. Damit kann das Fahrzeug mehr Strom zurückgewinnen und spart messbar CO2 ein“, sagte Matic. „Ende des Jahres 2020 beginnen wir in Shanghai mit der Produktion der MK C1 für einen chinesischen Kunden. Somit folgen wir unserer Strategie und produzieren für den chinesischen Markt auch vor Ort in China.“ Für den europäischen Markt wird die MK C1 bereits seit 2016 in Frankfurt am Main und für den amerikanischen Markt seit 2019 in Morganton, North Carolina/USA, in Serie gefertigt.

Rekuperieren ohne Kompromisse

In einem Hybridfahrzeug unterliegt der nahtlose Übergang (Brake Blending) vom generatorischen Bremsen (Rekuperation) zur mechanischen Reibbremse Einschränkungen. Das Problem bei einem konventionellen Hybrid-Bremssystem mit den getrennten Hauptkomponenten Tandem-Hauptzylinder, Bremskraftverstärker und Regelsystem liegt in in der fehlenden Pedalentkoppelung. So auch im getesteten Plug-in Hybrid: „Dort wird auch in der Serienkonfiguration Rekuperationspotenzial verschenkt. Bei der MK C1 ist das Bremspedal dagegen normalerweise komplett von der Druckerzeugung entkoppelt, so hat der Fahrer stets ein gleichbleibendes Pedalgefühl. Ohne störende Effekte oder Geräusche lassen sich Rekuperationsphasen vollständig nutzen – mit dem Ergebnis, dass CO2 eingespart wird“, sagte Marcus Bletz, Senior Expert Regenerative Braking im Geschäftsbereich Vehicle Dynamics.

Effizienz und Dynamik in einem einzigen Modul

Hochgerechnet auf ein Elektrofahrzeug mit einem Energieverbrauch von 18 kWh/100 km würde allein der im Test dokumentierte Effizienzgewinn der MK C1 bezogen auf 500 Kilometer Fahrstrecke knapp 4 Prozent mehr Reichweite bedeuten, also beinahe 20 Kilometer. Gleichzeitig ist die MK C1 auch ein Sicherheitsgewinn: Der elektromechanisch erzeugte volle Bremsdruck ist bereits nach 150 ms erreicht, somit können Fahrerassistenzsysteme oder automatisiert fahrende Fahrzeuge aus höherer Geschwindigkeit ohne Fahrereingriff schneller zum Stillstand gebracht werden als bei konventionellen Bremssystemen.

„Es steht damit ein längeres Zeitfenster zur Verfügung, in der eine automatische Notbremsfunktion ein Hindernis zweifelsfrei erkennen und erfolgreich eine autonome Notbremsung einleiten kann“, sagte Jürgen Woywod, Leiter Fahrzeug System Integration im Geschäftsbereich Vehicle Dynamics. „Bei der MK C1 gehen Effizienz und Sicherheit Hand in Hand. Damit ist dieses elektrohydraulische Bremssystem gerade für die weltweiten Trends Elektrifizierung und Automatisierung perfekt geeignet.“

 

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Miriam Baum
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