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  • Continental hat einen Vertrag über eine Minderheitsbeteiligung an dem in Kalifornien ansässigen LiDAR-Pionier AEye unterzeichnet
  • Beide Unternehmen entwickeln gemeinsam einen leistungsstarken Fernbereichs-LiDAR auf Basis der von AEye patentierten agilen 1550 nm Architektur mit einer neuartigen und zukunftsweisenden Micro-MEMS-Technologie
  • Ziel ist die Industrialisierung und Markteinführung dieser Technologie für automatisiertes Fahren auf SAE Level 3 oder höher – und das sowohl im Pkw als auch in Nutzfahrzeugen

Santa Barbara/Dublin, CA (USA), 27. Oktober 2020. Das Technologieunternehmen Continental erweitert sein LiDAR-Portfolio durch eine Minderheitsbeteiligung an dem LiDAR-Pionier AEye, Inc. Neben Kamera und Radar gehören LiDAR-Sensoren zu den Schlüsseltechnologien für das Automatisierte Fahren. Allein bei LiDAR-Sensoren hat Continental bereits über 20 Jahre Erfahrung. AEye, mit Sitz in Dublin, Kalifornien (USA), hat eine Fernbereichs-LiDAR-Technologie entwickelt, die einen 1550 nm Laser mit regelbarer Leistung mit einem patentierten, geregelten micro-elektromechanischen System (MEMS) als Scanner verbindet. Diese Technologie lässt sich über Software konfigurieren und damit auch für nahezu jedes Fahrzeugmodell und Anwendung optimieren. Der LiDAR von AEye eignet sich ideal für Anwendungen in Personen- und Nutzfahrzeugen durch seine hohe dynamische räumliche Auflösung mit großer Reichweite. Erkannt werden Fahrzeuge in über 300 Metern Entfernung sowie Fußgänger in über 200 Metern Entfernung. Darüber hinaus werden auch kleine, schwach reflektierende Objekte, wie etwa Backsteine, sogar auf eine Distanz von 160 Metern noch mit mehreren Messpunkten erkannt, was eine Kernvoraussetzung für das Automatisierte Fahren sowohl im Pkw als auch im Lkw ist. Continental wird diese LiDAR-Technologie entsprechend den Anforderungen der Automobilindustrie industrialisieren. Eine erste Serienproduktion soll Ende 2024 erfolgen.

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Durch die Zusammenarbeit mit AEye ergänzt Continental seine vorhandene Nahbereichs 3D Flash LiDAR-Technologie. Diese wird weltweit in Premiumfahrzeugen eines namhaften Fahrzeugherstellers als Teil des Systems für hochautomatisiertes Fahren Ende diesen Jahres Anwendung finden. Der 3D Flash LiDAR (HFL) ist ein Wendepunkt: Es ist der erste hochauflösende LiDAR-Sensor ohne bewegliche Komponenten weltweit, der in der Automobilbranche in Serie geht.

„Wir haben jetzt die optimale Nahbereichs- und Weltklasse-Fernbereichs-LiDAR-Technologie unter einem Dach. Damit sind wir in einer hervorragenden Position, um das gesamte Fahrzeugumfeld mit hochmoderner LiDAR-Sensortechnologie abzudecken und so automatisiertes Fahren auf SAE Level 3 oder höher sowohl in Pkw- als auch in Lkw-Anwendungen umzusetzen”, sagte Frank Petznick, Leiter der Geschäftseinheit Fahrerassistenzsysteme bei Continental.

Blair LaCorte, CEO von AEye Inc., begrüßte die Beteiligung von Continental mit den Worten: „Lösungen für Fahrerassistenzsysteme erfordern eine spezielle Kombination aus Leistung, Skalierbarkeit, Integration sowie langjähriger Zuverlässigkeit und Sicherheit. Continental ist eine anerkannte Größe in der automobilen Sensortechnologie sowie in der Industrialisierung und Markteinführung von Fahrzeugkomponenten. Daher freuen wir uns auf die enge Zusammenarbeit mit dem Team, um unser modulares und skalierbares Design so an Kundenanforderungen anzupassen, dass Continental leistungsstarke Fernbereichs-LiDAR-Systeme weltweit an führende Fahrzeughersteller liefern kann.”

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Nutzfahrzeuganwendungen als Prüfstein

Fahrzeuge mit einer Automation auf SAE Level 3 oder höher erfordern eine Sensorausstattung, zu der Kamera, Radar und LiDAR gehören, um Objekte und nutzbare Trajektorien rund um das Fahrzeug zu erkennen. Der Vorteil des LiDAR-Sensors ist eine zuverlässige 3D-Pixelerkennung mit hoher Auflösung. Continental verwendet maßgeschneiderte Automobil-LiDAR-Technologie für den Nah- und Fernbereich. Im Nahbereich liefert die 3D Flash LiDAR-Technologie sehr schnell und präzise 3D-Pixelbilder, weil sie die gesamte Szene mit dem Laserpuls auf einmal ausleuchtet und komplett in einem Frame erfasst (Global Shutter-Technologie). Für die zuverlässige Erkennung von Objekten in großer Entfernung bietet die agile 1550 nm LiDAR-Technologie eine bewährte Kombination aus per Software konfigurierbarer HD-Auflösung mit über 1600 Pixel pro Winkelquadrat und Erkennungsreichweiten jenseits von 300 Metern. Die patentierte AEye LiDAR-Technologie auf Basis von MEMS bietet eine enorm hohe Zuverlässigkeit und ermöglicht beste Sensorleistung auch bei schwierigen Wetter- und Straßenverhältnissen.

Nutzfahrzeuge mit hoher Masse und langen Anhaltewegen stehen beim Automatisierten Fahren vor besonderen Herausforderungen. Eine Automation für solche Fahrzeuge setzt eine möglichst große Sensorreichweite und hohe Auflösung voraus, um genügend Verarbeitungszeit für automatisierte Entscheidungen und Handlungen sicherzustellen.

„Indem wir Spitzentechnologie aus allen drei Bereichen der Umfeldsensorik zusammenführen, schaffen wir Synergieeffekte, die in den Kundennutzen für die Fahrzeughersteller einfließen”, sagte Petznick. „Continental hat umfassende Expertise auf allen drei Sensorfeldern und in der Softwareentwicklung. Der Zugang zu der 1550 nm MEMS LiDAR-Technologie ist ein weiterer Schritt im Zuge dieser erfolgreichen Sensorstrategie.”

 

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Miriam Baum
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